Die 9 größten Nachteile beim Auswandern nach Korfu
Worauf Sie vorbereitet sein sollten
Die Auswanderung nach Korfu klingt für viele Menschen wie ein Traum: Sonne, Meer und eine entspannte Lebensweise locken jährlich zahlreiche Neuankömmlinge auf die griechische Insel. Doch hinter den malerischen Kulissen warten auch Herausforderungen, die das Leben und den Neustart erheblich beeinflussen können.
Wer sich für einen dauerhaften Umzug nach Korfu entscheidet, sollte sich daher rechtzeitig mit möglichen Nachteilen auseinandersetzen, um realistische Erwartungen zu haben. Ein umfassendes Verständnis über die möglichen Schwierigkeiten hilft dabei, besser vorbereitet und erfolgreicher in das neue Leben zu starten.
1) Sprachbarriere: Griechischkenntnisse sind unerlässlich
Wer nach Korfu auswandern möchte, muss sich auf eine neue Sprache einstellen. Im täglichen Leben, etwa beim Einkaufen, bei Behörden oder beim Arzt, sind Griechischkenntnisse oft unverzichtbar.
Englisch wird an vielen touristischen Orten verstanden, doch im Alltag reichen einfache Sprachkenntnisse selten aus. Ohne ausreichende Griechischkenntnisse wird die Wohnungs- oder Jobsuche schwierig und führt oft zu Missverständnissen.
Kurse an Volkshochschulen oder Online-Angebote bieten einen guten Start, reichen aber selten, um die Sprache fließend zu beherrschen. Für komplexe Themen, wie Vertragsabschlüsse oder Behördengänge, ist Griechisch auf höherem Niveau erforderlich.
Viele Auswanderer unterschätzen anfangs die Relevanz der Sprache. Selbst alltägliche Gespräche oder das Knüpfen von Kontakten gestalten sich herausfordernd, wenn die Sprachbarriere groß bleibt.
Eine gute Vorbereitung und das kontinuierliche Lernen der griechischen Sprache erleichtern den Start auf Korfu spürbar. Sie eröffnen mehr Möglichkeiten im Berufs- und Privatleben und helfen, sich schneller zu integrieren.
2) Langsame Verwaltungsprozesse und Bürokratie
Wer nach Korfu auswandert, sollte sich auf langwierige Verwaltungswege einstellen. Viele Behördengänge dauern länger als in Deutschland, da die Bürokratie vor Ort oft als umständlich empfunden wird.
Formulare sind häufig nur auf Griechisch verfügbar, was den Ablauf zusätzlich erschweren kann. Oft müssen Dokumente mehrfach vorgelegt oder von verschiedenen Stellen abgestempelt werden.
Digitale Angebote der Behörden sind noch nicht flächendeckend verfügbar. Termine bei Ämtern lassen sich meist nur schwer oder gar nicht online vereinbaren.
Insbesondere bei Aufenthaltsgenehmigungen, Wohnsitzanmeldungen oder dem Import von Fahrzeugen kann sich das Prozedere über Wochen hinziehen. Dabei sind Geduld und Durchhaltevermögen gefragt.
Auch Unternehmen, die sich auf Korfu ansiedeln möchten, berichten von komplexen Genehmigungsverfahren. Diese Prozesse binden Zeit und Ressourcen und können den Start deutlich verzögern.
3) Hohe Abhängigkeit vom Staat als Arbeitgeber
Auf Korfu ist der öffentliche Sektor einer der größten Arbeitgeber. Viele Einwohner und auch Zuwanderer finden Arbeit in staatlichen Einrichtungen wie Schulen, Behörden oder im Gesundheitswesen.
Private Unternehmen auf der Insel sind häufig klein und bieten oft nur saisonale oder befristete Arbeitsverhältnisse an. Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften im privaten Bereich bleibt begrenzt.
Die hohe Bedeutung des Staates als Arbeitgeber bedeutet, dass viele Arbeitsstellen an strikte Vorgaben, Tarifverträge und staatliche Regularien gebunden sind. Dadurch ergibt sich oft wenig Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeiten und Entwicklungsmöglichkeiten.
Wer sich berufliche Unabhängigkeit oder unternehmerische Selbstständigkeit wünscht, steht vor zusätzlichen Hürden. Bürokratische Anforderungen und die geringe Anzahl an alternativen Jobangeboten erschweren neue Initiativen.
Wer nach Korfu auswandert, muss sich daher bewusst sein, dass viele Beschäftigungsmöglichkeiten direkt oder indirekt vom Staat abhängen und der Einstieg in andere Branchen schwierig sein kann.
4) Schwierigkeiten bei der Integration in die lokale Gemeinschaft
Viele Auswanderer haben Schwierigkeiten, sich in die lokale Gemeinschaft auf Korfu zu integrieren. Die griechische Kultur unterscheidet sich in einigen Punkten deutlich von der deutschen, was zu Unsicherheiten im Alltag führen kann. Gerade am Anfang ist der Kontakt zu Einheimischen oft begrenzt.
Ein zentrales Hindernis ist die Sprachbarriere. Ohne gute Griechischkenntnisse fällt es schwer, tiefergehende Gespräche zu führen oder im Alltag vollwertig teilzunehmen. Auch das Verständnis regionaler Bräuche und ungeschriebener Regeln benötigt Zeit.
Die lokale Gemeinschaft ist meist eng verbunden und traditionsbewusst. Neue Bewohnerinnen und Bewohner brauchen Geduld, um Vertrauen und Freundschaften aufzubauen. Der Einstieg in lokale Vereine oder Aktivitäten kann unterstützen, ist aber oft nicht sofort möglich.
Ein weiterer Faktor ist die Mentalität. Die „Siga, siga“-Einstellung, also alles in Ruhe anzugehen, kann für Zugezogene ungewohnt sein und zu Missverständnissen führen. Wer früher an deutsche Pünktlichkeit und Effizienz gewöhnt war, braucht hier Anpassungsfähigkeit.
Ein erstes Gefühl der Isolation ist daher für viele typisch. Der Integrationsprozess ist oft langwierig, verlangt Offenheit und Eigeninitiative. Viele schildern die ersten Monate als herausfordernd, ehe sie sich wirklich zugehörig fühlen.
5) Unzuverlässige Infrastruktur in ländlichen Gebieten
In den ländlichen Regionen von Korfu ist die Infrastruktur oft weniger entwickelt als in den größeren Städten der Insel. Straßennetze sind teilweise schlecht ausgebaut und können bei starkem Regen oder Unwettern schwer passierbar werden.
Auch Strom- und Wasserversorgung sind nicht immer zuverlässig. Besonders in abgelegenen Dörfern kann es zu längeren Ausfällen kommen, die Alltag und Arbeitsleben beeinträchtigen.
Internetverbindungen sind in vielen ländlichen Gebieten langsam und instabil. Dies stellt eine besondere Herausforderung dar, wenn jemand im Homeoffice arbeiten oder digitale Dienstleistungen nutzen möchte.
Viele Dienstleistungen wie medizinische Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten oder öffentliche Verkehrsmittel sind nur eingeschränkt verfügbar. Bewohner müssen häufig weite Strecken zurücklegen, um grundlegende Angebote in Anspruch zu nehmen.
Dadurch entsteht im Alltag zusätzlicher Organisationsaufwand. Vor allem Familien und ältere Menschen müssen diese Einschränkungen bei der Entscheidung für einen Umzug nach Korfu berücksichtigen.
6) Begrenzte Jobmöglichkeiten abseits des Tourismussektors
Die meisten Arbeitsplätze auf Korfu finden sich im Tourismus. Hotels, Restaurants und Dienstleistungen rund um Urlauber bieten zwar viele Stellen, doch außerhalb dieser Branche bleibt das Angebot begrenzt.
Fachkräfte in Bereichen wie IT, Ingenieurwesen oder Wissenschaft finden nur selten offene Positionen. Auch für Selbstständige gibt es, abseits von Gastronomie und Ferienvermietung, nur wenige Chancen, sich zu etablieren.
Wer einen Job außerhalb des Tourismussektors sucht, muss oft mit längeren Bewerbungsphasen oder Kompromissen rechnen. Die Wirtschaft der Insel ist stark saisonabhängig, was die Situation für Arbeitsuchende weiter einschränkt.
Dadurch kann es schwierig werden, beruflich voranzukommen oder in bestimmten Berufen Fuß zu fassen. Besonders für Menschen mit speziellen Qualifikationen fehlen auf Korfu häufig passende Jobangebote.
7) Hohe Kosten für Immobilienerwerb auf Korfu
Wer auf Korfu eine Immobilie kaufen möchte, muss mit hohen Preisen rechnen. Besonders in beliebten Lagen wie direkt am Meer oder in touristisch attraktiven Orten liegen die Kosten pro Quadratmeter deutlich höher als im Landesdurchschnitt.
Der Kaufpreis für Standard-Immobilien in Korfu-Stadt bewegt sich meist zwischen 1.500 und 3.000 Euro pro Quadratmeter. Wer ein Haus in unmittelbarer Nähe zum Wasser sucht, zahlt oft sogar zwischen 4.000 und 6.000 Euro pro Quadratmeter.
Auch die Mietpreise sind in den letzten Jahren spürbar gestiegen. Eine Einzimmerwohnung in Korfu-Stadt kostet monatlich etwa 400 bis 600 Euro.
Für Käufer kommen zu den reinen Immobilienpreisen noch zusätzliche Ausgaben wie Steuern, Gebühren und eventuelle Renovierungskosten hinzu. Das macht den Immobilienerwerb insgesamt teurer als oft zunächst erwartet.
Gerade für Auswanderer mit begrenztem Budget kann dieser Kostenfaktor eine erhebliche Hürde darstellen.
8) Mangel an hochwertigen medizinischen Einrichtungen
Auf Korfu gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Krankenhäusern und spezialisierten medizinischen Einrichtungen. Die vorhandenen Kliniken sind oft nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Viele Einheimische und Auswanderer berichten von vergleichsweise einfachen Ausstattungen.
Fachärzte und spezielle Therapien sind nur eingeschränkt verfügbar. Wer auf regelmäßige Behandlungen angewiesen ist, muss häufig auf das griechische Festland ausweichen. Besonders bei schwerwiegenden Erkrankungen oder Notfällen kann das zu langen Wartezeiten führen.
Auch die Personalausstattung bleibt eine Herausforderung. Es gibt Phasen mit Ärztemangel, insbesondere außerhalb der Hauptsaison. Englischsprachiges medizinisches Personal ist nicht überall selbstverständlich, was die Kommunikation erschweren kann.
Insgesamt sollten Auswanderer sich bewusst sein, dass die medizinische Versorgung auf Korfu nicht dem Niveau größerer Städte in Deutschland entspricht. Eine sorgfältige Vorbereitung und das Abschließen einer Zusatzversicherung sind ratsam, um im Notfall abgesichert zu sein.
9) Monotone Sommerhitze und lange Trockenperioden
Die Sommer auf Korfu sind lang, heiß und trocken. Viele Menschen empfinden die Hitze als belastend, besonders wenn sie an gemäßigtes Klima gewöhnt sind. Es gibt oft wochenlang kaum Regen.
Längere Trockenperioden können zu Problemen bei der Wasserversorgung führen. In manchen Jahren kommt es zu Einschränkungen bei der Nutzung von Leitungswasser. Die Landwirtschaft und private Gärten leiden unter dem Wassermangel.
Die Vegetation trocknet aus, wodurch das Risiko von Waldbränden steigt. Gerade in den ländlichen Regionen besteht erhöhte Vorsicht.
Auch im Alltag sind Auswirkungen spürbar. Hitze kann den Schlaf und die Konzentration beeinträchtigen. Aktivitäten im Freien sind oft nur vormittags oder abends angenehm.
Nicht jeder ist für diese klimatischen Bedingungen dauerhaft geeignet. Die Anpassung an das Klima erfordert Geduld und entsprechende Maßnahmen im Alltag.
Kulturelle Anpassung und Integration
Sprachliche Hindernisse und gesellschaftliche Gepflogenheiten beeinflussen maßgeblich das tägliche Leben auf Korfu. Wer sich dauerhaft auf der Insel niederlassen will, steht vor der Aufgabe, sich mit lokalen Erwartungen und Traditionen auseinanderzusetzen.
Sprachbarrieren im Alltag
Die Amtssprache auf Korfu ist Griechisch. Viele Einheimische sprechen nur begrenzt Englisch oder Deutsch, insbesondere abseits touristischer Zentren. Dies kann den Zugang zu administrativen Dienstleistungen, medizinischer Versorgung und Alltagsgeschäften erschweren.
Ohne ausreichende Sprachkenntnisse entstehen Missverständnisse, z. B. bei Mietverträgen, Bankangelegenheiten oder öffentlichen Stellen. Es empfiehlt sich, zumindest Basiskenntnisse der griechischen Sprache zu erwerben. Sprachkurse oder Tandem-Programme werden in Korfu-Stadt gelegentlich angeboten.
Vorteile einer verbesserten Sprachkompetenz:
Mehr Selbstständigkeit im Alltag
Besseres Verständnis für Behördenprozesse
Leichterer Kontakt zu Nachbarn und lokalen Dienstleistern
Bereits ein einfaches Gespräch auf Griechisch wird von vielen Inselbewohnern wertgeschätzt und erleichtert die Integration deutlich.
Lokale Bräuche und gesellschaftliche Erwartungen
Korfu weist eine enge Gemeinschaftskultur auf, in der Traditionen eine große Rolle spielen. Religiöse Feiertage, Dorffeste und Familienzusammenhalt prägen das soziale Leben. Wer die lokalen Sitten missachtet, wirkt schnell distanziert.
Neue Einwohner sollten sich mit Gepflogenheiten wie dem pünktlichen Grüßen, dem respektvollen Umgang mit älteren Personen sowie den Abläufen bei Festen vertraut machen. Besonders für Zugezogene aus Deutschland mögen die Erwartungen an Gastfreundschaft und gegenseitige Unterstützung ungewohnt wirken.
Tipp:
Teilnahme an lokalen Veranstaltungen oder das Einbringen in Nachbarschaftsprojekte erleichtert den Zugang zur Gemeinschaft. Soziale Akzeptanz wächst mit Offenheit und Respekt für die kulturellen Eigenheiten der Insel. Wer sich anpasst, findet auf Korfu leichter Anschluss.
Langfristige Auswirkungen auf Lebensstil und Finanzen
Die Entscheidung, nach Korfu auszuwandern, beeinflusst sowohl den Lebensstil als auch die finanzielle Situation. Zu den wichtigsten Aspekten zählen gesundheitliche Absicherung und Veränderungen bei den alltäglichen Ausgaben.
Gesundheitsversorgung und Versicherungen
Das griechische Gesundheitssystem bietet auf Korfu eine Basisversorgung, jedoch entsprechen die Standards nicht überall deutschem Niveau. In vielen Fällen sind Privatpraxen oder Kliniken notwendig, was zu zusätzlichen Kosten führen kann. Lange Wartezeiten und eingeschränkte Facharztauswahl sind häufig.
Eine gesetzliche Krankenversicherung in Griechenland deckt nur einen Teil der Leistungen ab. Für Expats empfiehlt sich eine private Zusatzversicherung, deren Beiträge und Leistungsumfang stark variieren. Insbesondere bei dauerhafter Ansiedlung ist eine regelmäßige Überprüfung von Versicherungsschutz, Leistungen und Rücktransportoptionen sinnvoll.
Viele Medikamente sind nicht überall verfügbar oder nur gegen Vorauskasse erhältlich. Für chronisch kranke Personen kann die medizinische Versorgung zusätzliche Herausforderungen bedeuten. Wer auf eine umfassende Versorgung angewiesen ist, sollte dies frühzeitig berücksichtigen.
Kostenstruktur und Preisniveau
Die Lebenshaltungskosten auf Korfu weichen sowohl von Deutschland als auch vom griechischen Festland ab. Während manche Güter, wie regionale Lebensmittel, günstiger sein können, sind importierte Waren und technische Geräte meist teurer. Gerade bei Elektronik, Möbeln und Fahrzeugen ist mit höheren Preisen zu rechnen.
Die staatlichen Steuersätze und Abgaben können für Auswanderer ungewohnt sein. Einkommenssteuer, Kfz-Steuer und Grundsteuer können im Vergleich zu Deutschland variieren und sollten in die langfristige Finanzplanung einbezogen werden. Unerwartete Reparaturkosten für Immobilien oder Fahrzeuge stellen ein zusätzliches Risiko dar.
Der Zugang zu günstigen Angeboten, wie gebrauchten Haushaltswaren oder Dienstleistungen, ist auf der Insel begrenzt. Kurzfristige Ersparnisse werden so oft durch langfristige Mehrausgaben relativiert. Wer langfristig auf Korfu lebt, sollte ein finanzielles Polster einplanen, um Preisschwankungen oder Engpässe überbrücken zu können.