Die 9 größten Nachteile beim Auswandern nach Guinea-Bissau

Was Auswanderer wissen sollten

Ein Auslandsumzug nach Guinea-Bissau bietet zahlreiche neue Erfahrungen und Chancen. Dennoch ist es wichtig, sich nicht nur auf die positiven Aspekte zu konzentrieren, sondern auch die Herausforderungen im Blick zu behalten.

Wer nach Guinea-Bissau auswandern möchte, sollte die größten Nachteile und potenziellen Hürden kennen, um realistische Erwartungen und eine bessere Vorbereitung zu gewährleisten. Der folgende Artikel beleuchtet die neun größten Schwierigkeiten, mit denen Auswanderer in diesem Land konfrontiert werden können.

1) Hohe politische Instabilität und Korruption

Guinea-Bissau gilt seit Jahrzehnten als eines der politisch instabilsten Länder Westafrikas. Staatsstreiche, Regierungswechsel und lange Perioden ohne funktionierende Regierung sind keine Seltenheit. Die politische Unsicherheit erschwert langfristige Planungen für Auswanderer erheblich.

Korruption ist weit verbreitet und betrifft viele Bereiche des öffentlichen Lebens. Behörden verlieren durch Korruption und Machtmissbrauch oft an Legitimität und Vertrauen in der Bevölkerung. Dadurch entstehen Hindernisse bei der Durchsetzung von Gesetzen und fairer Verwaltung.

Auch grundlegende Dienstleistungen wie Gesundheit, Bildung und Verwaltung sind von Korruption betroffen. Es kommt häufig zu Zahlungen unter der Hand, was zusätzliche Kosten und Unsicherheiten für Auswanderer mit sich bringt. Institutionen werden durch diese Missstände oft ineffizient und unzuverlässig.

Diese Faktoren können den Alltag und die Integrationsmöglichkeiten für Menschen, die nach Guinea-Bissau auswandern, stark beeinträchtigen. Entscheidungen, die normalerweise klaren Regeln folgen, werden durch undurchsichtige Prozesse erschwert. Das erschwert den Zugang zu Unterstützung und Rechten im neuen Land.

2) Sehr begrenzte medizinische Versorgung

Guinea-Bissau verfügt nur über ein sehr eingeschränktes Gesundheitssystem. Viele Krankenhäuser und Gesundheitsstationen sind schlecht ausgestattet und es fehlt häufig an modernen medizinischen Geräten sowie wichtigen Medikamenten.

Ärztliches Personal und Fachärzte sind in vielen Regionen nur selten zu finden. In ländlichen Gebieten kann die medizinische Versorgung mitunter gar nicht gewährleistet werden, was das Risiko im Krankheitsfall deutlich erhöht.

Notfallbehandlungen und spezialisierte Eingriffe sind oft nur in der Hauptstadt Bissau möglich. Selbst dort ist das Niveau meist nicht mit europäischen oder deutschen Standards vergleichbar.

Für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder speziellen gesundheitlichen Bedürfnissen ist dies eine besondere Herausforderung. Sie müssen teilweise auf medizinische Versorgung im Ausland ausweichen oder längere Wartezeiten und Wegstrecken in Kauf nehmen.

Impfstoffe und Präventionsmaßnahmen gegen lokale Krankheiten wie Malaria sind nicht überall verfügbar. Eine gute medizinische Vorsorge erfordert daher viel Eigeninitiative und Organisation.

3) Hohe Anfälligkeit für Infektionskrankheiten wie Tuberkulose

In Guinea-Bissau besteht ein erhöhtes Risiko, an Infektionskrankheiten zu erkranken. Tuberkulose zählt dabei zu den häufigsten Erkrankungen, die insbesondere die Lunge befallen kann. Die Erkrankung wird durch Bakterien verursacht und über Tröpfcheninfektion übertragen.

Die medizinische Infrastruktur im Land ist vielerorts unzureichend. Dadurch werden Erkrankungen wie Tuberkulose oft spät erkannt und behandelt. Eine konsequente Versorgung und Behandlung ist vor allem in ländlichen Gebieten häufig eingeschränkt.

Zu den Risikofaktoren zählt auch, dass Armut, schlechte Lebensbedingungen und mangelhafte Ernährung die Infektanfälligkeit erhöhen. Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Mangel an Vitaminen und Spurenelementen sind besonders gefährdet.

In Guinea-Bissau sind Präventionsmaßnahmen wie Impfungen oder regelmäßige medizinische Kontrollen oft nicht flächendeckend verfügbar. Die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen im Krankheitsverlauf ist dadurch erhöht.

Wer in dieses Land auswandert, sollte sich vorab umfassend über Impfungen, Schutzmaßnahmen und medizinische Versorgungsangebote informieren. Ein Gesundheitscheck vor der Ausreise ist ratsam.

4) Extreme Armut und schlechte Infrastruktur

Guinea-Bissau zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Viele Menschen leben am Existenzminimum, und das durchschnittliche Einkommen ist sehr niedrig. Das Land erhält regelmäßig internationale Unterstützung, aber Verbesserungen sind oft langsam.

Die Infrastruktur ist stark unterentwickelt. Straßen sind meist nicht asphaltiert oder schlecht instand gehalten, was Reisen erschwert. Öffentliche Verkehrsmittel sind unzuverlässig und selten für den Alltag geeignet.

Auch die Strom- und Wasserversorgung ist lückenhaft. In vielen Regionen gibt es häufige Ausfälle oder gar keinen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen. Die medizinische Versorgung ist begrenzt, und Krankenhäuser verfügen oft nicht über moderne Ausstattung oder genügend Personal.

Digitale Infrastruktur wie Internet oder Mobilfunk ist nur eingeschränkt verfügbar, insbesondere außerhalb der Hauptstadt. Für Auswanderer bedeuten diese Bedingungen erhebliche Einschränkungen im Alltag und erfordern eine hohe Anpassungsfähigkeit.

5) Geringe Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser

In Guinea-Bissau ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser vielerorts eingeschränkt. Besonders in ländlichen Regionen fehlen stabile Wasserversorgungsnetze. Auch in städtischen Gebieten kann die Wasserversorgung unzuverlässig sein.

Viele Bewohner sind auf Brunnen oder Flüsse angewiesen, deren Wasser oft nicht ausreichend gefiltert oder aufbereitet ist. Krankheitserreger und Verunreinigungen stellen dadurch ein dauerhaftes Risiko dar.

Der tägliche Wasserbedarf kann nur schwer gedeckt werden, was nicht nur die Hygiene, sondern auch die allgemeine Lebensqualität beeinträchtigt. Wasserknappheit kann zudem die Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit negativ beeinflussen.

Mit steigendem Bedarf und den Folgen des Klimawandels ist die Wassersituation eine dauerhafte Herausforderung für das Land. Eine zuverlässige Versorgung mit sauberem Trinkwasser bleibt daher eine zentrale Hürde beim Leben in Guinea-Bissau.

6) Herausforderungen durch geringe Sicherheitslage

Guinea-Bissau gilt als eines der Länder mit einer instabilen Sicherheitslage. Politische Unruhen und häufig wechselnde Regierungen können für Unsicherheit sorgen und das alltägliche Leben beeinflussen.

Kriminalität, wie Diebstahl und Raub, kommt regelmäßig vor, besonders in der Hauptstadt Bissau. Auch die Polizeipräsenz ist nicht immer ausreichend, um einen effektiven Schutz zu gewährleisten.

Korruption im öffentlichen Sektor und schwache Institutionen erschweren das Vertrauen in Polizei und Justiz. Ausländer können in einigen Situationen besonders betroffen sein, da sie unter Umständen als wohlhabender wahrgenommen werden.

Die medizinische Versorgung bei Notfällen ist begrenzt, was in sicherheitsrelevanten Situationen problematisch sein kann. Wer nach Guinea-Bissau auswandert, sollte sich deshalb intensiv mit möglichen Risiken auseinandersetzen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen.

7) Eingeschränkte Bildungsmöglichkeiten

Guinea-Bissau verfügt über ein Bildungssystem, das oft unter fehlenden Ressourcen und mangelhafter Infrastruktur leidet. Viele Schulen sind schlecht ausgestattet, und es mangelt an ausreichend qualifizierten Lehrkräften.

Die Schulabschlussquoten liegen im internationalen Vergleich niedrig. Im Jahr 2019 beendeten nur rund 27 % der Kinder die Grundschule. Hohe Abbruchraten sind weit verbreitet, vor allem aufgrund von Armut und wirtschaftlichem Druck auf die Familien.

Weiterführende Bildung ist nur begrenzt zugänglich. Universitäten und Fachhochschulen sind selten, und Studienmöglichkeiten außerhalb des Landes sind mit hohen Kosten verbunden. Für Fachkräfte mit höheren Bildungsansprüchen kann dies eine große Herausforderung darstellen.

Oft sind Eltern auf alternative Bildungsmöglichkeiten wie Privatschulen oder internationale Schulen angewiesen. Diese sind allerdings meist teuer und nicht überall verfügbar. Wer nach Guinea-Bissau auswandert, sollte sich der eingeschränkten Bildungsmöglichkeiten und der damit verbundenen Herausforderungen bewusst sein.

8) Kaum Zugang zu angemessenen Arbeitsplätzen

In Guinea-Bissau gibt es nur sehr wenige formelle Arbeitsplätze, besonders außerhalb der Hauptstadt Bissau. Die Wirtschaft ist schwach entwickelt und stark von der Landwirtschaft abhängig, wobei traditionelle Methoden dominieren.

Viele Menschen finden nur im informellen Sektor Beschäftigung, etwa als Tagelöhner oder in kleinen Geschäften. Solche Jobs sind meist schlecht bezahlt, unsicher und bieten kaum soziale Absicherung.

Jobs im öffentlichen Dienst oder bei internationalen Organisationen sind stark umkämpft und oft schwer zugänglich. Außerdem liegen die Gehälter meist unter dem Niveau vergleichbarer Positionen in anderen Ländern.

Für Auswanderer, die spezielle Qualifikationen aus Europa oder Deutschland mitbringen, gibt es praktisch keine passenden Stellenangebote. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und die Chancen, einen qualifizierten Arbeitsplatz zu finden, sind entsprechend gering.

Oft bleibt nur die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen oder einen eigenen kleinen Betrieb zu gründen. Kenntnisse der lokalen Sprache und Kultur sind dabei meist unverzichtbar.

9) Sprachbarrieren durch lokale Dialekte

Wer nach Guinea-Bissau auswandert, trifft auf eine große sprachliche Vielfalt. Neben Portugiesisch als Amtssprache sind zahlreiche lokale Dialekte wie Kriol, Balanta, Fula und Mandinka weit verbreitet.

Viele Menschen in ländlichen Gebieten sprechen nur wenig Portugiesisch. Das macht die Kommunikation außerhalb größerer Städte oft schwierig, besonders ohne Vorkenntnisse der lokalen Sprachen.

Oft ist es erforderlich, sich an verschiedene Dialekte anzupassen, um im Alltag zurechtzukommen. Auch bei der Jobsuche, im Gesundheitswesen und bei Behördengängen stellen Sprachbarrieren eine Herausforderung dar.

Der Erwerb der regionalen Dialekte benötigt Zeit und Geduld. Selbst mit Basiskenntnissen in Portugiesisch kann es vorkommen, dass Missverständnisse entstehen.

Sprachliche Unterschiede können zudem zu sozialer Isolation führen, da das Zugehörigkeitsgefühl stark mit den lokalen Dialekten verbunden ist. Wer den regionalen Dialekt nicht spricht, wird oft als Außenstehender wahrgenommen.

Herausforderungen der Integration

Beim Auswandern nach Guinea-Bissau stoßen Zuwanderer häufig auf Hürden, die nicht nur Sprache und Lebensweise, sondern auch soziale Beziehungen beeinflussen. Ohne gezielte Vorbereitung werden viele Aspekte des Alltags zur Herausforderung.

Kulturelle Barrieren

In Guinea-Bissau treffen Auswanderer auf eine Vielzahl von Ethnien, Traditionen und religiösen Praktiken. Das Verständnis lokaler Bräuche, z.B. bei Festen oder im Alltag, fällt oft schwer. Wer keine Kenntnisse von portugiesisch oder den lokalen Sprachen wie Kreolisch hat, wird Schwierigkeiten haben, Informationen zu erhalten oder in Gesprächen mitzuwirken.

Viele Verhaltensweisen, die in Mitteleuropa als höflich gelten, werden anders interpretiert. Ein Beispiel ist die direkte Kommunikation, die in Guinea-Bissau oft als unangemessen empfunden wird. Es ist wichtig, Fingerspitzengefühl zu entwickeln.

Die religiösen Gepflogenheiten und tabuisierten Themen unterscheiden sich erheblich vom europäischen Alltag. Wer diese Unterschiede nicht kennt, tappt leicht in kulturelle Fettnäpfchen, die zu Missverständnissen führen können.

Soziale Anpassung

Freundschaften und Netzwerke sind in Guinea-Bissau essenziell, da viele Abläufe informell geregelt werden. Neuankömmlinge müssen sich darauf einstellen, dass geschäftliche und private Beziehungen oft miteinander verwoben sind.

Das Finden von Anschluss in der Gemeinschaft gestaltet sich herausfordernd, da bestehende Gruppendynamiken selten offen für Außenstehende sind. Besonders ohne lokale Kontakte kann die Isolation spürbar sein.

Diskriminierung und Vorurteile gegenüber Zugezogenen kommen gelegentlich vor, besonders in ländlichen Regionen. Um sozialen Rückhalt zu gewinnen, ist Geduld erforderlich. Aktive Teilnahme am Gemeindeleben und Respekt für lokale Gepflogenheiten fördern jedoch die Akzeptanz.

Allgemeine Lebensbedingungen in Guinea-Bissau

Die Lebensumstände in Guinea-Bissau werden von einer eingeschränkten Infrastruktur, begrenzten staatlichen Angeboten und großen Unterschieden zwischen Stadt und Land geprägt. Besonders im Gesundheits- und Bildungsbereich bestehen grundlegende Herausforderungen, die Alltag und Perspektiven vieler Menschen beeinflussen.

Gesundheitsversorgung und medizinische Infrastruktur

Das Gesundheitssystem in Guinea-Bissau ist schwach ausgebaut, besonders außerhalb größerer Städte. Viele ländliche Gebiete verfügen über keine ausreichend ausgestatteten Krankenhäuser und medizinisches Personal ist knapp. Häufig mangelt es an grundlegenden Medikamenten, Hygienestandards sowie moderner Ausstattung.

Infektionskrankheiten wie Malaria und Tuberkulose kommen verbreitet vor. Die Kinder- und Müttersterblichkeit ist hoch, was auf die unzureichende medizinische Versorgung und fehlende Vorsorgeprogramme zurückzuführen ist. Private Kliniken gibt es in Städten, diese sind aber teuer und für viele Menschen unerschwinglich.

Die Mehrheit der Bevölkerung ist auf lokale, häufig unterversorgte Gesundheitszentren angewiesen. Auch die Notfallversorgung und spezialisierte medizinische Leistungen sind stark eingeschränkt.

Bildungswesen und Zugang zu Bildung

Das Bildungssystem in Guinea-Bissau hat mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Vor allem auf dem Land gibt es nur wenige Schulen und Unterrichtsmaterialien sind oft knapp. Die häufigsten Gründe für den Schulabbruch sind Armut, lange Schulwege und Mangel an ausgebildeten Lehrkräften.

Die Alphabetisierungsrate ist niedrig, besonders unter Frauen und in ländlichen Regionen. Viele Kinder arbeiten bereits früh, um ihre Familien zu unterstützen, was zu hohen Schulabbrecherquoten führt. Weiterführende und berufliche Schulen sind hauptsächlich in städtischen Gebieten zu finden.

Obwohl in Bissau die Bildungschancen etwas besser sind, genügt auch dort die Infrastruktur selten westlichen Ansprüchen. Private Schulen bleiben für die meisten Familien finanziell unerreichbar. Die Qualität des Unterrichts ist sehr unterschiedlich und hängt stark von der Region ab.

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