Die 9 größten Nachteile beim Auswandern nach Dubai
Wichtige Fakten und Herausforderungen im Überblick
Das Leben in Dubai zieht immer mehr Menschen aus aller Welt an. Viele hoffen auf bessere Karrierechancen, steuerliche Vorteile und ein modernes Lebensumfeld. Doch ein Umzug in das Emirat bringt neben Chancen auch Herausforderungen mit sich.
Wer über das Auswandern nach Dubai nachdenkt, sollte sich vorab gründlich mit den größten Nachteilen auseinandersetzen. Diese Aspekte können den Alltag wesentlich beeinflussen und sollten daher nicht unterschätzt werden.
1) Hohe Lebenshaltungskosten
Die Lebenshaltungskosten in Dubai zählen zu den höchsten in der Region. Viele Auswanderer unterschätzen, wie teuer der Alltag sein kann. Besonders Wohnungen in zentralen Lagen wie Dubai Marina oder Downtown Dubai sind sehr kostspielig.
Auch Lebensmittel, Restaurants und alltägliche Dienstleistungen sind meist teurer als in Deutschland. Selbst einfache Produkte aus dem Supermarkt kosten oft deutlich mehr. Mieten, Schulgebühren und medizinische Versorgung schlagen ebenfalls stark zu Buche.
Öffentliche Verkehrsmittel sind zwar verfügbar, aber viele Menschen nutzen ein eigenes Auto, was zusätzliche Ausgaben für Benzin und Wartung bedeutet. Die Preise für Freizeitaktivitäten und Unterhaltungsangebote können das Monatsbudget zusätzlich belasten.
Ohne ein hohes Einkommen ist es schwierig, den gewohnten Lebensstandard zu halten. Vor allem Familien müssen mit hohen Ausgaben für Bildung und Kinderbetreuung rechnen. Wer nach Dubai auswandert, sollte diese hohen Kosten bei der Planung berücksichtigen.
2) Extrem heiße Sommer mit hoher Luftfeuchtigkeit
In Dubai herrschen im Sommer regelmäßig Temperaturen von über 40 Grad Celsius. Diese extreme Hitze wird oft von einer hohen Luftfeuchtigkeit begleitet, was das Klima zusätzlich belastend macht.
Der Aufenthalt im Freien ist während der heißen Monate teilweise nur in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden möglich. Viele tägliche Aktivitäten müssen an klimatisierte Räume angepasst werden, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
Besondere Vorsicht gilt für Kinder, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen. Die starke Hitze kann den Kreislauf belasten und das Wohlbefinden deutlich beeinträchtigen.
Auch die Infrastruktur, etwa Verkehrsmittel und Versorgungsdienste, wird durch die hohen Temperaturen stark beansprucht. Auswanderer müssen sich langfristig auf ein Leben einstellen, bei dem hitzefeste Kleidung und Sonnenschutz zum Alltag gehören.
Die extremen klimatischen Bedingungen können zudem Einfluss auf die Freizeitgestaltung haben. Sport und Freizeitaktivitäten im Freien sind während des Sommers stark eingeschränkt.
3) Eingeschränkte öffentliche Zärtlichkeiten und konservative Verhaltensregeln
In Dubai gelten strengere gesellschaftliche Regeln als in vielen westlichen Ländern. Öffentliche Zuneigungsbekundungen wie das Küssen oder Umarmen sollten vermieden werden.
Paare, die sich in der Öffentlichkeit zu nahekommen, riskieren Ermahnungen oder sogar Strafen. Auch für verheiratete Paare empfiehlt es sich, diskret zu sein.
Das gilt ebenso für das Verhalten in der Öffentlichkeit: Lautes oder rücksichtsloses Verhalten wird nicht gerne gesehen. Respekt vor lokalen Traditionen und kulturellen Normen ist wichtig.
Bestimmte Kleidervorschriften müssen in der Öffentlichkeit beachtet werden, insbesondere in Regierungsgebäuden, Einkaufszentren oder an religiösen Stätten. Männer und Frauen sollten darauf achten, Schultern und Knie zu bedecken.
Auch Homosexualität ist gesetzlich nicht erlaubt und wird gesellschaftlich kaum akzeptiert. Offen gelebte gleichgeschlechtliche Beziehungen können zu Problemen führen.
Für viele Zuwanderer kann diese andere Moral und ihre Auswirkungen im Alltag eine Herausforderung sein. Wer in Dubai lebt, sollte sich gut mit den lokalen Vorschriften vertraut machen und darauf achten, sensibel und angepasst zu handeln.
4) Begrenzte politische und Meinungsfreiheit
In Dubai sind politische Aktivitäten und öffentliche Kritik an der Regierung streng eingeschränkt. Die Gesetze sehen klare Grenzen für die Ausübung der Meinungsfreiheit vor.
Soziale Medien und öffentliche Äußerungen werden überwacht. Wer sich kritisch äußert oder sensible Themen anspricht, riskiert ernsthafte Konsequenzen, darunter Geldstrafen oder sogar Haftstrafen.
Auch Versammlungen und Demonstrationen sind nur selten erlaubt und unterliegen starken staatlichen Kontrollen. Politische Parteien gibt es nicht.
Die Presse- und Medienlandschaft wird weitgehend von staatlichen Behörden kontrolliert. Unabhängige Berichterstattung und kritische Reportagen sind kaum möglich.
Diese Beschränkungen können für Zugezogene ungewohnt sein, besonders wenn sie aus Ländern mit größerer Meinungsfreiheit kommen. Wer nach Dubai auswandert, sollte sich über diese Regeln im Klaren sein.
5) Strenge Einwanderungs- und Aufenthaltsbestimmungen
Dubai stellt klare und strenge Regeln für die Einreise und den Aufenthalt auf. Wer auswandern will, benötigt meistens ein Visum, das eng an einen Arbeitsvertrag oder ein Unternehmen gebunden ist.
Ein dauerhafter Aufenthalt ist nur selten möglich, da die meisten Visa temporär sind und häufig verlängert werden müssen. Wer seinen Arbeitsplatz verliert, muss das Land oft in kurzer Zeit wieder verlassen, da das Visum ungültig wird.
Familiennachzug ist ebenfalls an bestimmte Kriterien gebunden und kann kompliziert sein. Auch Selbstständige unterliegen strengen Genehmigungen und Auflagen.
Es gibt kaum Möglichkeiten für eine dauerhafte Niederlassung oder gar eine Einbürgerung. Das Aufenthaltsrecht bleibt in vielen Fällen unsicher und ist stets von der jeweiligen persönlichen und beruflichen Situation abhängig.
6) Starker Verkehrsfluss und lange Staus
Dubai ist bekannt für seinen intensiven Straßenverkehr. Besonders zu den Stoßzeiten kommt es regelmäßig zu langen Staus auf den Hauptverkehrsstraßen. Ein signifikanter Anstieg an Einwohnern und Autos verschärft die Situation weiter.
Auch effiziente Verkehrsleitsysteme und moderne Infrastruktur können das Problem nur bedingt lösen. Die hohe Zahl von Pendlern führt häufig zu Verzögerungen, die den Alltag vieler Menschen merklich beeinflussen.
Staus wirken sich zudem negativ auf die Umwelt aus. Stehende Fahrzeuge verursachen höhere Emissionen, was die Luftqualität belastet. Dies trifft nicht nur Menschen, sondern hat auch Auswirkungen auf die Tierwelt.
Wer nach Dubai auswandert, sollte sich auf regelmäßige Wartezeiten im Verkehr einstellen. Für viele bedeutet das eine erhebliche Verlängerung des Arbeitswegs. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist zwar möglich, deckt aber nicht alle Wohn- und Arbeitsgebiete ausreichend ab.
7) Kulturelle Anpassungsschwierigkeiten
Das Leben in Dubai bringt zahlreiche kulturelle Unterschiede mit sich. Für viele Auswanderer stellt dies eine der größten Herausforderungen dar. Die gesellschaftlichen Normen und Werte in Dubai sind oft anders als in Deutschland.
Insbesondere gelten traditionelle islamische Werte, etwa bei Kleidung und Verhalten in der Öffentlichkeit. Bestimmte Gepflogenheiten sollten respektiert werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
Wer nach Dubai zieht, muss sich unter Umständen an andere Umgangsformen oder Rituale gewöhnen. Der Alltag ist zum Teil von kulturellen Regeln geprägt, die für Außenstehende nicht immer sofort ersichtlich sind.
Auch der Umgang mit Behörden, Nachbarn oder im Berufsleben kann Anpassung verlangen. Falsche Verhaltensweisen können schnell zu Missverständnissen oder sogar rechtlichen Problemen führen.
Zudem leben viele verschiedene Nationalitäten in Dubai, was die Integration nicht unbedingt erleichtert. Fremde Moralvorstellungen oder Kommunikationsstile erfordern Offenheit und Lernbereitschaft.
Die Anpassung an diese vielfältigen kulturellen Aspekte benötigt Geduld und Bereitschaft zur Veränderung. Wer sich darauf einlässt, kann den Alltag in Dubai besser bewältigen.
8) Abhängigkeit vom Auto durch geringe öffentliche Verkehrsmittel
In Dubai ist das öffentliche Verkehrsnetz, verglichen mit europäischen Großstädten, eingeschränkt. Die Metro deckt vor allem zentrale Bereiche ab, während viele Wohngegenden und Arbeitsplätze nur schlecht angebunden sind. Busverbindungen sind vorhanden, aber oft nicht eng getaktet.
Viele Bewohner sind daher auf das eigene Auto angewiesen. Gerade im Alltag, etwa für den Arbeitsweg oder Erledigungen, ist der Pkw häufig unerlässlich. Besonders bei hohen Temperaturen oder längeren Distanzen bietet das Auto Komfort und Flexibilität.
Der hohe Autoverkehr führt zu Staus, insbesondere zu Stoßzeiten. Parkplatzsuche und Unterhaltskosten wie Versicherung oder Wartung sind zusätzliche Herausforderungen. Für Menschen ohne Führerschein oder mit niedrigerem Einkommen kann diese Abhängigkeit problematisch sein.
9) Keine dauerhafte Staatsbürgerschaft für Ausländer
In Dubai ist eine dauerhafte Staatsbürgerschaft für Ausländer grundsätzlich nicht vorgesehen. Selbst nach vielen Jahren Aufenthalt und Arbeit erhalten die meisten ausländischen Bewohner keinen Zugang zur vollen Staatsbürgerschaft.
Das bedeutet, dass Ausländer von bestimmten Rechten ausgeschlossen bleiben. Zum Beispiel wird ihnen das Wahlrecht verwehrt und viele soziale Leistungen sind begrenzt.
Auch wer ein Unternehmen gründet oder investiert, bekommt meist nur ein befristetes Aufenthaltsrecht. Eine dauerhafte Integration mit allen staatsbürgerlichen Rechten bleibt nur einer kleinen Gruppe vorbehalten.
Visaregelungen können sich außerdem kurzfristig ändern. Das erhöht die Unsicherheit für Menschen, die dauerhaft in Dubai leben und planen möchten.
Im Gegensatz zu einigen europäischen Ländern gibt es keine Möglichkeit, durch Langzeitaufenthalt automatisch eingebürgert zu werden. Die Vorschriften sind streng und lassen wenig Spielraum.
Kulturelle und gesellschaftliche Herausforderungen
Das Leben in Dubai bringt spezifische Anforderungen und Erwartungen, die sich stark von westeuropäischen Standards unterscheiden. Zahlreiche Verhaltensregeln, religiöse Gepflogenheiten und soziale Normen beeinflussen den Alltag von Auswanderern auf direkte Weise.
Anpassung an religiöse und traditionelle Werte
Dubai ist geprägt vom Islam und dessen Vorschriften. Öffentlich sichtbare Religionsausübung, Ramadan-Regeln und Bekleidungsvorschriften sind Alltag. Für Frauen wie Männer gelten besondere Kleidungsregeln, besonders an öffentlichen Orten oder in Behörden. Konkrete Erwartungen sind:
Bedeckte Schultern und Knie in der Öffentlichkeit
Verzicht auf Ausdrücke von Zuneigung wie Händchenhalten außerhalb von Ehepaaren
Kein Essen, Trinken oder Rauchen in der Öffentlichkeit während des Ramadans
Alkoholkonsum ist nur eingeschränkt erlaubt und außerhalb von lizenzierten Einrichtungen illegal. Respekt gegenüber religiösen Symbolen und Traditionen ist zwingend notwendig. Zuwiderhandeln kann rechtliche Konsequenzen haben, darunter Verwarnungen oder Geldstrafen.
Wer aus einem westlichen Umfeld kommt, erlebt häufig einen Kulturschock. Trotz der internationalen Atmosphäre verlangt Dubai hohe Anpassungsbereitschaft im Alltag und im Verhalten im öffentlichen Raum.
Unterschiede im sozialen Miteinander
Das soziale Leben in Dubai wird stark durch Nationalität und sozialen Status geprägt. Viele Einheimische und Expats leben in getrennten Gemeinschaften, was die Integration erschwert. Small Talk, Freundschaften und Networking laufen meist innerhalb der eigenen Kulturkreise ab.
Die Kommunikation ist in der Regel höflich und respektvoll, aber auch distanzierter als in Deutschland. Direkte Kritik oder lautes Diskutieren sind unüblich und können als unangemessen empfunden werden. Hierbei gilt:
Entscheidungen werden oft ohne offene Konfrontation getroffen
Privatsphäre und Diskretion sind zentral
Sozialer Druck, sich an gesellschaftliche Erwartungen anzupassen, kann hoch sein
Für Neuankömmlinge ist es wichtig, diese Unterschiede zu verstehen und offen für andere Denkweisen zu bleiben. Erfolgreiche soziale Kontakte entstehen meist durch respektvolles Verhalten und die Bereitschaft, die lokalen Regeln zu akzeptieren.
Alltag und Lebensqualität in Dubai
Dubai bietet eine moderne Infrastruktur und luxuriöse Annehmlichkeiten, steht jedoch auch vor Herausforderungen im täglichen Leben. Vor allem Wohnraumsituation und Klima wirken sich direkt auf Lebensqualität und Wohlbefinden aus.
Kosten und Verfügbarkeit von Wohnraum
Wohnraum in Dubai ist teuer und die Preise schwanken je nach Stadtteil stark. Besonders gefragte Lagen wie Dubai Marina, Downtown und Jumeirah zeichnen sich durch sehr hohe Mieten aus. Ein gut ausgestattetes Apartment mit zwei Schlafzimmern in zentraler Lage kostet oft mehrere tausend Euro im Monat.
Mietpreise (Durchschnitt, monatlich):
Stadtteil 2-Zimmer-Wohnung Haus/Villa Dubai Marina 2.500–3.500 € 6.000–12.000 € Jumeirah 2.000–3.000 € 5.000–10.000 € Deira/Bur Dubai 1.300–2.200 € 3.500–7.000 €
Viele Vermieter fordern die Miete für das ganze Jahr im Voraus oder akzeptieren nur wenige große Raten. Dazu kommen zusätzliche Kosten wie Kaution, Immobilienmaklergebühren, Nebenkosten und eventuell Möblierung. Für Familien oder Alleinstehende machen diese Ausgaben oft einen erheblichen Teil des Budgets aus.
Klima und gesundheitliche Auswirkungen
Das Klima in Dubai ist sehr heiß und trocken – insbesondere zwischen Mai und September sind Temperaturen von 40 Grad Celsius und mehr keine Seltenheit. Im Sommer kann das Leben im Freien tagsüber nahezu unmöglich werden. Klimaanlagen sind in fast allen Gebäuden unverzichtbar, führen aber zu erhöhtem Stromverbrauch und trockener Raumluft.
Gesundheitlich kann die Hitze für Neuankömmlinge belastend sein. Asthma, Kreislaufprobleme oder Allergien können sich unter ungünstigen Bedingungen verschlechtern. Das ständige Wechseln zwischen heißer Außentemperatur und klimatisierten Innenräumen belastet den Körper zusätzlich.
Feinstaub und Sandstürme sind weitere Faktoren, die Atemwege reizen können. Insbesondere Kinder, Ältere oder Menschen mit Vorerkrankungen sollten Vorsichtsmaßnahmen treffen, um gesundheitliche Beeinträchtigungen zu minimieren.