Die 9 größten Nachteile beim Auswandern nach Kap Verde

Herausforderungen und wichtige Überlegungen

Immer mehr Menschen ziehen Kap Verde als neues Zuhause in Betracht, angezogen von angenehmem Klima, entspanntem Lebensstil und beeindruckender Natur. Die Inselgruppe vor der afrikanischen Küste ist insbesondere für Auswanderer interessant, die nach neuen Perspektiven suchen oder dem europäischen Alltag entfliehen möchten.

Wer Kap Verde als Auswanderungsziel in Erwägung zieht, sollte sich jedoch auch mit den weniger bekannten Nachteilen auseinandersetzen. Eine realistische Einschätzung der Herausforderungen und möglichen Hürden ist entscheidend, um gut vorbereitet den Schritt ins Ausland zu wagen.

1) Begrenzte medizinische Versorgung auf den Inseln

Die medizinische Versorgung auf den Kapverden ist eingeschränkt und erreicht nicht das Niveau, das in vielen europäischen Ländern üblich ist. Vor allem auf den Touristeninseln wie Sal und Boa Vista gibt es nur eine kleine Auswahl an Kliniken und Gesundheitszentren. Schwere Notfälle erfordern häufig eine medizinische Evakuierung auf das Festland oder in andere Länder.

Auf den bewohnten Inseln existieren insgesamt 22 Gesundheitszentren, die jedoch unterschiedlich ausgestattet sind. Fachpersonal, moderne medizinische Geräte und Medikamente sind vielerorts nur begrenzt vorhanden. Besonders abseits der größeren Städte ist die Versorgungslage schwächer.

Wer auf den Kapverden lebt, sollte deshalb auf eine umfassende Auslandskrankenversicherung achten. Im Notfall ist schnelle Hilfe nicht immer garantiert. Auslandserfahrung im Gesundheitssystem ist für Auswanderer mit Vorerkrankungen oder anderen Risiken ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung für Kap Verde.

Die Hygiene in den medizinischen Einrichtungen entspricht nicht überall internationalen Standards. Für Menschen mit speziellen gesundheitlichen Bedürfnissen können die Kapverden daher eine Herausforderung darstellen.

2) Hohe Importkosten für Konsumgüter

Kap Verde kann nur einen sehr kleinen Teil seines Bedarfs an Konsumgütern selbst produzieren. Der Großteil aller Waren muss importiert werden, was die Preise deutlich erhöht. Besonders Produkte des täglichen Bedarfs, Elektronik und spezielle Lebensmittel sind oft teurer als in Europa.

Durch die hohen Transportkosten und die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten entstehen zusätzliche Gebühren und Steuern. Dies führt dazu, dass viele Artikel deutlich über dem europäischen Preisniveau liegen.

Für Auswanderer bedeutet das, dass die Lebenshaltungskosten schnell steigen können, wenn sie auf gewohnte Produkte nicht verzichten möchten. Die Auswahl an Waren ist zudem eingeschränkter, gerade bei Spezialprodukten.

Auch einheimische Alternativen gibt es nicht immer in ausreichender Menge oder Qualität. Wer auf importierte Konsumgüter angewiesen ist, muss daher ein höheres Budget einkalkulieren.

3) Sprachbarriere: Portugiesisch als Amtssprache

Auf Kap Verde ist Portugiesisch die offizielle Amtssprache. Die Sprache wird in Behörden, Schulen, Medien und Kirchen verwendet. Für alltägliche Themen und die Erledigung von Formalitäten werden gute Portugiesischkenntnisse benötigt.

Im privaten Leben sprechen die meisten Kapverdianer jedoch Kapverdisches Kreolisch. Diese Kreolsprache unterscheidet sich je nach Insel und ist nicht immer leicht zu verstehen oder zu lernen.

Auswanderer, die weder Portugiesisch noch Kreolisch sprechen, stoßen im Alltag auf sprachliche Hürden. Besonders ältere oder weniger technikaffine Personen haben manchmal Schwierigkeiten beim Zugang zu Sprachkursen.

Viele Menschen auf Kap Verde sprechen weder fließend Englisch noch Deutsch. Das erschwert die Kommunikation bei Arztbesuchen, Behördengängen oder dem Kontakt mit Nachbarn. Für internationale Auswanderer kann dies am Anfang zu Unsicherheiten und Missverständnissen führen.

Um Integration und eigenständiges Leben auf Kap Verde zu erleichtern, sind Sprachkenntnisse fast unerlässlich. Wer sich vor der Auswanderung nicht vorbereitet, wird unter Umständen mit unerwarteten Sprachproblemen konfrontiert.

4) Eingeschränkte Jobmöglichkeiten für Ausländer

Kap Verde bietet Ausländern nur begrenzte Arbeitsmöglichkeiten. Viele offene Stellen sind im Tourismussektor, der saisonalen Schwankungen unterliegt. Spezialisierte Fachkräfte haben meist geringere Chancen, außerhalb von Tourismus oder Gastronomie einen passenden Job zu finden.

Sprachkenntnisse in Portugiesisch sind oft Voraussetzung, um überhaupt eine Anstellung zu bekommen. Wer diese nicht mitbringt, stößt schnell auf Hürden bei der Jobsuche. Englisch wird vor allem in touristischen Regionen gesprochen, reicht aber für viele andere Berufe nicht aus.

Die Wirtschaft Kap Verdes ist klein und wächst langsam. Daher sind neue Arbeitsplätze oft rar. Viele Firmen bevorzugen einheimische Bewerber, weil diese mit den lokalen Gegebenheiten besser vertraut sind. Ausländer benötigen häufig spezielle Genehmigungen, um arbeiten zu dürfen.

Selbstständigkeit wird ebenfalls durch bürokratische Anforderungen erschwert. Wer ein eigenes Unternehmen gründen möchte, muss viel Zeit und Geld für Behördenwege einplanen. Das macht den Start für Auswanderer nicht immer einfach.

5) Infrastrukturmängel in ländlichen Regionen

Wer in ländliche Regionen von Kap Verde auswandert, sieht sich oft mit deutlichen Infrastrukturmängeln konfrontiert. Die öffentlichen Verkehrsverbindungen sind vielerorts unzuverlässig oder nur sehr eingeschränkt verfügbar.

Viele kleinere Orte verfügen weder über stabile Strom- noch Wasserversorgung. Stromausfälle und Wasserknappheit kommen regelmäßig vor, was den Alltag erschweren kann.

Auch die medizinische Versorgung ist in abgelegenen Gebieten meist begrenzt. Wer auf Spezialisten oder umfassende medizinische Einrichtungen angewiesen ist, muss häufig lange Anfahrtswege in Kauf nehmen.

Das Internet ist vor allem außerhalb der Städte langsam und nicht immer stabil. Dadurch kann die Kommunikation mit Freunden, Familie oder die Arbeit im Homeoffice stark eingeschränkt sein.

Lebensmittel- und Warenversorgung gelingt ebenfalls nicht überall reibungslos. Märkte und Supermärkte bieten ein begrenztes Angebot, und Nachschub kann durch die Abgeschiedenheit verzögert werden.

Diese infrastrukturellen Herausforderungen machen das Leben auf dem Land für viele Auswanderer deutlich anspruchsvoller als in urbanen Gebieten.

6) Begrenzte Bildungsangebote für Kinder

Kap Verde bietet Kindern acht Jahre lang kostenlosen und verpflichtenden Schulunterricht. Das Schulsystem ist jedoch in seiner Bandbreite und Ausstattung begrenzt.

Viele Schulen verfügen über eingeschränkte Ressourcen und eine begrenzte Auswahl an Fächern, besonders ab der Sekundarstufe. Qualifizierte Lehrkräfte sind nicht überall gleich gut verfügbar.

Internationale oder private Schulen gibt es nur in den größeren Städten. In ländlichen Regionen sind Alternativen zum staatlichen Angebot selten.

Eltern, die eine internationale oder spezielle Ausbildung für ihre Kinder wünschen, stoßen oft auf Hürden. Fremdsprachenunterricht und spezielle Förderprogramme sind nicht flächendeckend vorhanden.

Die Anpassung an das kapverdische Bildungssystem kann für zugezogene Kinder herausfordernd sein, insbesondere wenn sie kein Portugiesisch sprechen. Wer sich eine umfangreichere oder international orientierte Ausbildung wünscht, muss oft Kompromisse eingehen.

7) Abhängigkeit von saisonalem Tourismus

Kap Verde ist stark vom Tourismus abhängig, insbesondere in den Hauptsaisons. Die Nachfrage nach Unterkünften, Dienstleistungen und Arbeitsplätzen schwankt im Jahresverlauf deutlich.

In der Nebensaison sinkt die Zahl der Besucher oft spürbar, was direkte Auswirkungen auf Beschäftigungsmöglichkeiten und Einkommen der lokalen Bevölkerung hat. Viele Jobs im Tourismussektor sind daher nur saisonal verfügbar.

Unternehmen und Selbstständige, die vom Tourismus leben, müssen in umsatzschwachen Monaten Rücklagen bilden oder zusätzliche Einkommensquellen finden. Wer ins Land auswandert und im Tourismus arbeiten will, sollte diese Schwankungen bei der eigenen Planung berücksichtigen.

Die starke saisonale Ausrichtung kann dazu führen, dass bestimmte Angebote oder Infrastruktur nur während der Hauptreisezeit voll nutzbar sind. Das erschwert eine ganzjährige Auslastung und nachhaltige Entwicklung.

8) Bürokratische Hürden bei Behördengängen

Viele Auswanderer stoßen auf Kap Verde schnell auf bürokratische Schwierigkeiten. Das betrifft zum Beispiel die Aufenthaltsgenehmigung, die Anmeldung vor Ort oder die Eröffnung eines Bankkontos. Die Abläufe gestalten sich oft langwierig und umständlich.

Behördengänge auf Kap Verde sind in der Regel mit Wartezeiten verbunden. Es kann vorkommen, dass Dokumente mehrmals eingereicht oder bestimmte Formblätter nachgereicht werden müssen. Häufig bestehen Missverständnisse durch Sprachbarrieren.

Auch die Transparenz bezüglich der notwendigen Unterlagen ist nicht immer gegeben. Offizielle Informationen können veraltet oder nicht vollständig sein. Dadurch verlängern sich manche Prozesse deutlich.

Digitale Services oder Online-Terminvergaben sind kaum verbreitet. Persönliche Vorsprachen bei Ämtern sind meist erforderlich. Wer sich nicht ausreichend informiert, riskiert Verzögerungen oder zusätzliche Wege.

9) Klima: Staubige Harmattan-Phasen im Winter

Von Dezember bis März können Auswanderer auf Kap Verde den Harmattan erleben. Dieser Wind bringt trockene Luft aus der Sahara und sorgt regelmäßig für staubige Wetterlagen auf den Inseln.

Der feine Wüstenstaub ist oft in der Luft sichtbar und legt sich auf Oberflächen. Die Sicht kann an manchen Tagen stark eingeschränkt sein, wodurch auch Alltagsaktivitäten und der Flugverkehr beeinträchtigt werden können.

Personen mit Atemwegserkrankungen spüren den Einfluss des Harmattan oft besonders stark. Augen und Schleimhäute können gereizt werden, was bei empfindlichen Personen zu Beschwerden führt.

Auch die Temperaturen ändern sich während dieser Phasen: Die Luft wirkt trockener und kühler als sonst. Die Staubbelastung sinkt erst wieder, wenn im Frühjahr der Südwestmonsun einsetzt und der Harmattan abgelöst wird.

Wichtige Überlegungen zur Auswanderung nach Kap Verde

Eine dauerhafte Auswanderung nach Kap Verde ist mit spezifischen Anforderungen verbunden. Besonders rechtliche Bedingungen und sprachliche Herausforderungen spielen dabei eine große Rolle für Neuankömmlinge.

Rechtliche und bürokratische Herausforderungen

Wer nach Kap Verde auswandern möchte, muss behördliche Vorgaben kennen und erfüllen. Die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen unterscheiden sich je nach Staatsangehörigkeit. Für EU-Bürger sind die Verfahren oft leichter als für Nicht-EU-Bürger, dennoch bleibt die Beantragung von Aufenthaltsgenehmigungen ein aufwendiger Prozess.

Erforderlich sind meist Dokumente wie Geburtsurkunden, polizeiliche Führungszeugnisse, Nachweise über finanzielle Mittel und Nachweise über eine Krankenversicherung. Manche Unterlagen müssen beglaubigt oder ins Portugiesische übersetzt werden, was zusätzliche Kosten verursacht.
Die Bearbeitungszeiten können sich verlängern, da kapverdische Behörden oft langsamer arbeiten als in Mitteleuropa. Fehlende Transparenz bei Verfahren oder fehlende Informationen auf Deutsch führen gelegentlich zu Unsicherheiten. Neuankömmlinge sollten Geduld und Flexibilität mitbringen, da sich Vorgaben kurzfristig ändern können.

Sprachliche Barrieren

Die Amtssprache auf Kap Verde ist Portugiesisch. Im alltäglichen Leben und bei Behördengängen wird meist kein Deutsch und selten Englisch gesprochen. Wer nicht Portugiesisch spricht, wird besonders beim Ausfüllen von Formularen und bei Gesprächen mit Behörden auf Schwierigkeiten stoßen.

Einheimische sprechen häufig auch Kapverdisches Kreol, welches sich von Portugiesisch unterscheidet. Ohne Sprachkenntnisse ist es schwer, sich vollständig in das gesellschaftliche Leben zu integrieren oder Verwaltungsaufgaben zu erledigen.
Sprachkurse oder professionelle Übersetzer sind hilfreich, erhöhen aber den Aufwand und die Kosten. Tägliche Kommunikation und das Knüpfen von Kontakten gestalten sich einfacher, sobald Grundkenntnisse in Portugiesisch vorhanden sind.

Langfristige Auswirkungen der Auswanderung

Ein längerer Aufenthalt auf Kap Verde bringt spezifische Veränderungen im sozialen Umfeld und bei den finanziellen Gewohnheiten mit sich. Angepasste Strategien sind notwendig, um Herausforderungen wie Isolation oder ungeplante Kosten zu bewältigen.

Soziale Isolation und Integration

Viele Auswanderer erleben zunächst ein Gefühl der Einsamkeit. Die vergleichsweise kleine Expat-Gemeinschaft und Unterschiede in Sprache sowie Kultur können das Knüpfen neuer Kontakte erschweren. Freundschaften zu Einheimischen entstehen meist langsamer als erwartet, da der Alltag und soziale Normen unterschiedlich sind.

Um sozial Anschluss zu finden, sind Geduld und Offenheit erforderlich. Der Besuch von lokalen Märkten, gemeinschaftlichen Veranstaltungen sowie Sprachkurse helfen beim Einstieg. Regelmäßiger Kontakt zur alten Heimat kann Isolation teilweise abmildern, ersetzt die fehlende Alltagsverbindung vor Ort jedoch nicht vollständig.

Wer langfristig auf Kap Verde leben möchte, muss sich auf kulturelle Unterschiede und den Wechsel zwischen verschiedenen Lebensstilen einstellen. Integration gelingt meist am besten über geteilte Interessen oder ehrenamtliche Tätigkeiten, was die Teilhabe an lokalen Strukturen fördert und Isolation verringert.

Langfristige finanzielle Planung

Die Lebenshaltungskosten auf Kap Verde sind im Vergleich zu Deutschland oft niedriger, doch Importwaren, medizinische Versorgung und Reisen werden schnell teuer. Viele unterschätzen die laufenden Nebenkosten wie Versicherungen, Gesundheitsausgaben und Miete.

Ein solider Finanzplan ist notwendig, um unvorhergesehene Ausgaben abdecken zu können. Besonders wichtig ist die Absicherung in Bereichen wie Altersvorsorge und Krankheit, da das öffentliche System auf Kap Verde eingeschränkt ist. Private Versicherungen oder Rücklagen sind deshalb essentiell.

Empfohlene Maßnahmen für Auswanderer:

Maßnahme Nutzen Rücklagenbildung Absicherung bei Notfällen Private Vorsorge Schutz bei Krankheit, Alter Budgetplanung Überblick über regelmäßige Kosten

Wer auf diese Aspekte achtet, kann finanzielle Risiken reduzieren und die Lebensqualität langfristig sichern.

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