Arbeiten und Leben in Nauru
Auswanderungsratgeber für Fachkräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
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Nauru, der kleinste Inselstaat der Welt im Pazifik, bietet für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eine völlig andere Arbeitserfahrung als andere Ziele.
Die Jobmöglichkeiten auf Nauru sind stark begrenzt und konzentrieren sich hauptsächlich auf den Bergbau, die Regierungsverwaltung und internationale Organisationen.
Mit nur etwa 10.000 Einwohnern auf 21 Quadratkilometern stellt das Land besondere Herausforderungen für deutschsprachige Fachkräfte dar.
Die Entscheidung, nach Nauru auszuwandern, erfordert eine gründliche Vorbereitung und realistische Erwartungen.
Der Arbeitsmarkt unterscheidet sich erheblich von dem in Europa gewohnten Umfeld.
Potenzielle Auswanderer müssen sich mit komplexen Visabestimmungen, kulturellen Unterschieden und den Besonderheiten des Insellebens auseinandersetzen.
Arbeitsmarkt in Nauru
Der Arbeitsmarkt in Nauru ist stark begrenzt und wird von wenigen großen Unternehmen dominiert.
Die Arbeitslosigkeit liegt bei etwa 90 Prozent, was die Jobsuche für Ausländer besonders schwierig macht.
Branchenschwerpunkte und gefragte Berufe
Die Wirtschaft Naurus konzentriert sich hauptsächlich auf den Phosphatabbau.
Nauru Airlines bietet Arbeitsplätze im Transportsektor und beschäftigt Piloten, Flugbegleiter und Bodenpersonal.
Ronphos Corporation ist der wichtigste Arbeitgeber im Bergbau.
Sie suchen Ingenieure, Techniker und Arbeiter für den Phosphatabbau.
Diese Branche bietet die meisten Vollzeitstellen auf der Insel.
Eigigu Holdings operiert in verschiedenen Bereichen und bietet Positionen in Management und Verwaltung.
Auch im Einzelhandel gibt es begrenzte Möglichkeiten.
Die Regierung stellt Beamte ein.
Gesucht werden Verwaltungsangestellte, Lehrer und medizinisches Personal.
Diese Stellen sind jedoch meist für Einheimische reserviert.
Tourismus spielt eine kleine Rolle.
Hotels und Restaurants benötigen gelegentlich Personal, aber die Nachfrage ist sehr gering.
Wirtschaftliche Lage und Entwicklungen
Nauru durchlebt wirtschaftliche Schwierigkeiten.
Die Phosphatreserven sind fast erschöpft.
Das Land sucht nach neuen Einnahmequellen.
Die Kaufkraft liegt bei 16,2 im internationalen Vergleich.
Ein Einzelperson benötigt etwa 1.137 Euro monatlich zum Leben.
Die Lebenshaltungskosten sind 7,09 Prozent höher als in Deutschland.
Das Land versucht, alternative Wirtschaftszweige zu entwickeln.
Fischerei und erneuerbare Energien stehen im Fokus, bieten aber noch wenige Arbeitsplätze.
Die Regierung arbeitet an Wirtschaftsreformen.
Ziel ist die Diversifizierung der Wirtschaft.
Internationale Hilfsorganisationen sind präsent.
Sie bieten zeitweise Beschäftigungsmöglichkeiten, meist befristet.
Arbeitsplätze für Ausländer
Die Jobsuche für Ausländer ist extrem schwierig.
Die hohe Arbeitslosigkeit von 90 Prozent begrenzt die Möglichkeiten stark.
Einheimische haben Vorrang bei der Stellenvergabe.
Spezialisierte Fachkräfte haben bessere Chancen.
Ingenieure im Bergbau sind gefragt.
Auch Ärzte und andere medizinische Fachkräfte finden eher Arbeit.
Visa-Bestimmungen sind sehr streng.
Arbeitsgenehmigungen sind schwer zu erhalten.
Der Nachweis einer Arbeitsstelle ist meist Voraussetzung für ein Visum.
Internationale Unternehmen bieten die besten Chancen.
Diese Firmen stellen manchmal ausländische Experten ein.
Die Positionen sind oft zeitlich begrenzt.
Remote-Arbeit wird immer wichtiger.
Deutsche, österreichische und Schweizer Auswanderer können für Firmen in ihrer Heimat arbeiten.
Die Internetverbindung auf Nauru ist jedoch nicht immer zuverlässig.
Voraussetzungen für die Jobsuche in Nauru
Bewerber aus Deutschland, Österreich und der Schweiz müssen spezielle Anforderungen erfüllen, um in Nauru arbeiten zu können.
Diese umfassen die Anerkennung von Qualifikationen, Sprachkenntnisse und rechtliche Bestimmungen.
Anerkennung von ausländischen Qualifikationen
Die Anerkennung deutscher, österreichischer und schweizer Abschlüsse in Nauru erfolgt über die zuständigen Behörden des Landes.
Bewerber müssen ihre Zeugnisse und Diplome offiziell übersetzen und beglaubigen lassen.
Erforderliche Dokumente:
Originale Abschlusszeugnisse
Beglaubigte Übersetzungen ins Englische
Nachweis über Berufserfahrung
Referenzschreiben früherer Arbeitgeber
Bestimmte Berufe wie Ärzte, Anwälte oder Ingenieure benötigen zusätzliche Lizenzen.
Diese werden durch Fachverbände oder Ministerien in Nauru ausgestellt.
Der Anerkennungsprozess kann mehrere Monate dauern.
Bewerber sollten diesen Vorgang bereits vor ihrer Ausreise beginnen.
Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen
Englisch ist die Amtssprache in Nauru und wird in allen Bereichen des Arbeitslebens verwendet.
Deutsche, österreichische und schweizer Bewerber benötigen sehr gute Englischkenntnisse für die meisten Positionen.
Die lokale Sprache Naurisch wird hauptsächlich im privaten Bereich gesprochen.
Grundkenntnisse können jedoch bei der Integration helfen.
Wichtige interkulturelle Aspekte:
Respekt vor traditionellen Werten
Verständnis für die Inselmentalität
Anpassung an tropisches Klima
Umgang mit begrenzten Ressourcen
Viele Arbeitgeber erwarten von ausländischen Bewerbern die Bereitschaft, sich langfristig zu engagieren.
Die kleine Gemeinschaft auf Nauru legt großen Wert auf persönliche Beziehungen.
Gesetzliche Anforderungen für Bewerber aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Bewerber aus diesen Ländern benötigen eine Arbeitserlaubnis vor Beginn ihrer Tätigkeit.
Diese wird zusammen mit dem entsprechenden Visum beantragt.
Visa-Kategorien für Arbeiter:
Temporary Work Visa (bis zu 2 Jahre)
Skilled Worker Visa (für Fachkräfte)
Business Visa (für Unternehmer)
Die Beantragung erfolgt über die naurische Botschaft oder das zuständige Konsulat.
Bewerber müssen einen Arbeitsvertrag oder eine Jobrolle nachweisen.
Zusätzliche Anforderungen:
Gesundheitszeugnis
Führungszeugnis
Nachweis finanzieller Mittel
Krankenversicherungsschutz
Der gesamte Visa-Prozess kann 4-8 Wochen in Anspruch nehmen.
Alle Dokumente müssen vollständig und korrekt eingereicht werden.
Arbeitserlaubnis und Visabestimmungen
Nauru erfordert für deutsche, österreichische und schweizerische Staatsangehörige spezielle Visa und Arbeitsgenehmigungen.
Die Beantragung erfolgt über das nauruische Justizministerium mit strengen Dokumentenanforderungen.
Visakategorien für Arbeitnehmer
Arbeitsvisum (Work Permit Visa) ist die Hauptkategorie für Arbeitnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Dieses Visum wird nur bei vorherigem Arbeitsplatznachweis ausgestellt.
Das Visum ist an den spezifischen Arbeitgeber gebunden.
Ein Arbeitgeberwechsel erfordert eine neue Beantragung.
Geschäftsvisum (Business Visa) eignet sich für kurze Arbeitseinsätze bis zu 30 Tagen.
Es berechtigt nicht zur dauerhaften Beschäftigung.
Touristenvisa berechtigen nicht zur Arbeitsaufnahme.
Verstöße führen zur sofortigen Ausweisung.
Antragsverfahren und notwendige Dokumente
Der Antrag erfolgt über das nauruische Justizministerium in Yaren.
Bearbeitungszeit beträgt 6-12 Wochen.
Erforderliche Dokumente:
Gültiger Reisepass (mindestens 6 Monate)
Arbeitsvertrag des nauruischen Arbeitgebers
Polizeiliches Führungszeugnis
Gesundheitszeugnis mit aktuellen Impfungen
Nachweis der Qualifikationen
Antragsgebühren betragen 500 AUD für das Arbeitsvisum.
Zusätzliche Bearbeitungsgebühren können anfallen.
Der Arbeitgeber muss eine Labour Market Test bestehen.
Dies beweist, dass keine einheimischen Arbeitskräfte verfügbar sind.
Aufenthaltsdauer und Verlängerungsoptionen
Arbeitsvisa werden zunächst für 12 Monate ausgestellt.
Die Aufenthaltsdauer entspricht der Vertragslaufzeit.
Verlängerungen sind möglich, wenn der Arbeitsvertrag weiterbesteht.
Der Antrag muss 30 Tage vor Ablauf gestellt werden.
Maximale Aufenthaltsdauer beträgt 3 Jahre für ausländische Arbeitnehmer.
Danach ist eine Ausreise von mindestens 6 Monaten erforderlich.
Familiennachzug ist begrenzt möglich.
Ehepartner und minderjährige Kinder benötigen separate Visa ohne Arbeitsberechtigung.
Die Arbeitserlaubnis erlischt bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
Betroffene haben 30 Tage Zeit zur Ausreise.
Bewerbungsprozess und Arbeitsplatzsuche
Der Arbeitsmarkt in Nauru ist klein und spezialisiert auf wenige Branchen.
Die Bewerbung erfolgt meist direkt bei Unternehmen oder über persönliche Kontakte.
Typische Bewerbungsunterlagen in Nauru
Die Bewerbungsunterlagen in Nauru folgen dem angloamerikanischen System.
Ein Lebenslauf ohne Foto ist Standard.
Erforderliche Dokumente:
CV (Curriculum Vitae) - maximal 2 Seiten
Cover Letter - kurzes Anschreiben
Zeugnisse und Zertifikate - beglaubigte Übersetzungen
Arbeitserlaubnis - falls bereits vorhanden
Der CV beginnt mit persönlichen Kontaktdaten.
Geburtsdatum, Familienstand und Nationalität werden nicht angegeben.
Die Berufserfahrung steht chronologisch geordnet an erster Stelle.
Ausbildung und Qualifikationen folgen danach.
Das Cover Letter sollte präzise sein.
Es erklärt das Interesse an der Position und hebt relevante Fähigkeiten hervor.
Alle deutschen, österreichischen oder schweizer Abschlüsse müssen ins Englische übersetzt werden.
Eine Apostille ist oft erforderlich.
Nützliche Portale und Netzwerke
Die Jobsuche in Nauru läuft hauptsächlich über direkte Kontakte und lokale Netzwerke. Online-Jobportale sind begrenzt.
Wichtige Anlaufstellen:
Nauru Department of Commerce – staatliche Stelle für Arbeitsmarktinfos
Phosphate Resources Corporation – größter Arbeitgeber
Australian High Commission – für regionale Jobangebote
LinkedIn hat in Nauru wenig Bedeutung. Persönliche Empfehlungen sind entscheidend.
Die deutsche, österreichische oder schweizer Botschaft in Australien kann Kontakte vermitteln. Sie kennen deutsche Unternehmen in der Region.
Lokale Netzwerke entstehen durch Freiwilligenarbeit oder Teilnahme an Community-Events. Die Expat-Community ist klein, aber hilfreich.
Viele Jobs werden nicht öffentlich ausgeschrieben. Initiativbewerbungen bei Unternehmen sind daher sinnvoll.
Tipps für Vorstellungsgespräche
Vorstellungsgespräche in Nauru sind informeller als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Pünktlichkeit bleibt jedoch wichtig.
Vorbereitung:
Informationen über das Unternehmen sammeln
Fragen zur Arbeitserlaubnis klären
Gehaltsvorstellungen in australischen Dollar vorbereiten
Die Kleidung sollte business casual sein. Anzug oder Kostüm sind meist zu formal für das tropische Klima.
Gespräche finden oft per Videocall statt. Eine stabile Internetverbindung ist essenziell.
Häufige Fragen:
Grund für den Umzug nach Nauru
Erfahrung mit anderen Kulturen
Flexibilität bei Arbeitszeiten
Die Gesprächsführung ist direkt, aber freundlich. Kandidaten sollten eigene Fragen zur Lebensqualität und Infrastruktur stellen.
Referenzen werden immer kontaktiert. Frühere Arbeitgeber sollten über die Bewerbung informiert sein.
Leben und Arbeiten auf Nauru als Auswanderer
Das Leben auf Nauru bringt besondere Herausforderungen mit sich, da die Insel nur 21 Quadratkilometer groß ist und begrenzte Infrastruktur bietet. Die Lebenshaltungskosten sind niedriger als in Deutschland, während die Arbeitskultur von der kleinen Gemeinschaft und dem entspannten Inselleben geprägt wird.
Wohnmöglichkeiten und Lebenshaltungskosten
Die Wohnungssuche auf Nauru gestaltet sich aufgrund der geringen Größe der Insel überschaubar. Die meisten verfügbaren Unterkünfte befinden sich in den wenigen Siedlungsgebieten entlang der Küste.
Wohnformen auf Nauru:
Einfache Häuser oder Apartments zur Miete
Guesthouses für temporäre Aufenthalte
Begrenzte Auswahl aufgrund der kleinen Bevölkerung
Die Lebenshaltungskosten sind deutlich niedriger als in deutschsprachigen Ländern. Ein Single benötigt etwa 1.137 Euro monatlich zum Leben, verglichen mit 1.738 Euro in Deutschland.
Wichtige Kostenpunkte:
Lebensmittel müssen größtenteils importiert werden
Strom und Wasser sind begrenzt verfügbar
Transport beschränkt sich auf wenige Fahrzeuge
Die Infrastruktur ist minimal entwickelt. Internet und Telefon funktionieren, sind aber oft langsam und unzuverlässig.
Integration und Alltag
Die Integration in die nauruische Gesellschaft erfordert Geduld und Verständnis für die lokale Kultur. Die Gemeinschaft ist klein und eng verbunden, was sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich bringt.
Das tägliche Leben verläuft deutlich ruhiger als in Europa. Es gibt keine Hektik oder Stress des Großstadtlebens.
Die Bewohner kennen sich meist untereinander.
Alltägliche Besonderheiten:
Begrenzte Einkaufsmöglichkeiten
Wenige Freizeitaktivitäten
Starke Abhängigkeit von Importen
Die Sprache stellt eine Barriere dar. Neben Nauruisch wird Englisch gesprochen, was die Kommunikation erleichtert.
Grundkenntnisse in beiden Sprachen sind hilfreich. Das Klima ist tropisch und gleichmäßig warm.
Die Isolation der Insel bedeutet, dass Reisen teuer und zeitaufwendig sind.
Arbeitskultur auf Nauru
Die Arbeitskultur auf Nauru unterscheidet sich stark von europäischen Standards. Das Arbeitstempo ist entspannter und weniger strukturiert als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Arbeitsbedingungen:
Flexible Arbeitszeiten
Weniger formelle Hierarchien
Starker Fokus auf persönliche Beziehungen
Die meisten Arbeitsplätze finden sich in der Regierung oder in Unternehmen, die mit dem Phosphatabbau verbunden sind. Internationale Organisationen bieten ebenfalls Beschäftigungsmöglichkeiten.
Pünktlichkeit wird weniger streng gesehen als in Europa. Meetings können sich verzögern oder spontan verschoben werden.
Diese Flexibilität ist Teil der Inselkultur. Die Work-Life-Balance ist naturgemäß entspannter.
Nach Feierabend gibt es begrenzte Aktivitäten, was zu einem ruhigeren Lebensstil führt.
Rechtliche Besonderheiten und Arbeitsschutz
Deutsche, österreichische und Schweizer Auswanderer müssen sich an Naurus Arbeitsrecht anpassen, das britische Rechtstraditionen mit lokalen Bestimmungen kombiniert. Die Sozialversicherung ist begrenzt ausgebaut, und Arbeitnehmerrechte unterscheiden sich erheblich von europäischen Standards.
Arbeitsverträge und Kündigungsschutz
Arbeitsverträge in Nauru folgen dem Common Law System. Schriftliche Verträge sind nicht zwingend vorgeschrieben, werden aber dringend empfohlen.
Die meisten Arbeitsplätze sind befristet oder projektgebunden. Kündigungsfristen variieren je nach Vereinbarung.
Ohne spezielle Regelung gilt eine einwöchige Kündigungsfrist für beide Seiten. Führungskräfte haben oft längere Fristen von bis zu einem Monat.
Der Kündigungsschutz ist minimal. Arbeitgeber können Verträge mit kurzer Frist beenden.
Abfindungen sind nicht gesetzlich vorgeschrieben und müssen vertraglich vereinbart werden. Überstunden werden unterschiedlich gehandhabt.
Viele Verträge enthalten Pauschalregelungen ohne zusätzliche Vergütung. Die 40-Stunden-Woche ist üblich, aber nicht gesetzlich festgeschrieben.
Bei Streitigkeiten gibt es begrenzte Rechtsmittel. Ein spezielles Arbeitsgericht existiert nicht.
Zivilgerichte behandeln arbeitsrechtliche Konflikte nach australischem Vorbild.
Sozialversicherung und Steuerpflicht
Nauru hat kein umfassendes Sozialversicherungssystem. Krankenversicherung und Rentenversicherung existieren nicht in europäischer Form.
Arbeitnehmer müssen private Vorsorge treffen. Die Einkommensteuer beträgt 0% für Einzelpersonen.
Dies macht Nauru steuerlich attraktiv für Auswanderer. Unternehmen zahlen moderate Steuersätze.
Wichtige Steuerpunkte:
Keine Einkommensteuer auf Gehälter
Importzölle auf Waren und Dienstleistungen
Mögliche Steuerpflicht im Herkunftsland beachten
Deutsche, Österreicher und Schweizer müssen ihre Steuerpflicht im Heimatland klären. Doppelbesteuerungsabkommen existieren nicht mit Nauru.
Private Krankenversicherung ist essentiell. Die öffentliche Gesundheitsversorgung ist grundlegend und oft überlastet.
Rückführungsversicherung wird empfohlen. Arbeitslosenversicherung gibt es nicht.
Bei Jobverlust haben Ausländer keinen Anspruch auf staatliche Unterstützung.
Arbeitnehmerrechte
Die Arbeitnehmerrechte in Nauru sind begrenzt. Gewerkschaften existieren nur rudimentär und haben wenig Einfluss auf Arbeitsbedingungen.
Mindestlohn ist nicht gesetzlich festgelegt. Löhne werden frei verhandelt und orientieren sich an australischen Standards.
Gehaltsverhandlungen erfolgen individuell. Arbeitsschutzbestimmungen sind minimal vorhanden.
Sicherheitsstandards entsprechen nicht europäischen Normen. Arbeitgeber haben begrenzte Fürsorgepflicht.
Urlaubsanspruch ist nicht gesetzlich geregelt. Übliche Vereinbarungen sehen 2-3 Wochen jährlichen Urlaub vor.
Krankheitstage sind meist auf wenige Tage pro Jahr beschränkt. Diskriminierungsschutz am Arbeitsplatz ist schwach ausgeprägt.
Rechtliche Handhabe bei Benachteiligung ist begrenzt. Frauen haben oft schlechtere Arbeitsbedingungen.
Arbeitszeit und Pausenregelungen werden individuell vereinbart. Nachtarbeit und Wochenendarbeit sind ohne besondere Zuschläge üblich, besonders in der Phosphatindustrie.
Herausforderungen und Chancen für deutschsprachige Auswanderer
Deutschsprachige Auswanderer stehen in Nauru vor besonderen Aufgaben beim Aufbau beruflicher Kontakte und der Anpassung an lokale Arbeitsweisen.
Gleichzeitig bieten sich durch die kleine Gemeinschaft und den Entwicklungsbedarf des Landes interessante Möglichkeiten.
Netzwerkaufbau und Unterstützung vor Ort
Der Aufbau eines beruflichen Netzwerks gestaltet sich in Nauru anders als in größeren Ländern. Die kleine Bevölkerung von etwa 12.000 Menschen bedeutet, dass persönliche Beziehungen besonders wichtig sind.
Deutschsprachige Auswanderer finden meist Unterstützung durch andere Expatriates aus verschiedenen Ländern. Diese arbeiten oft für internationale Organisationen oder Entwicklungsprojekte.
Wichtige Anlaufstellen:
Regierungsbüros für offizielle Angelegenheiten
Hotels und Gästehäuser als Informationsquellen
Lokale Geschäfte für alltägliche Kontakte
Die deutsche Botschaft befindet sich nicht vor Ort. Konsularische Dienste werden von Fidschi aus betreut.
Dies macht die Eigeninitiative beim Netzwerkaufbau noch wichtiger. Lokale Veranstaltungen und Gemeinschaftstreffen bieten Chancen zum Kontakteknüpfen.
Die enge Gemeinschaft ermöglicht es, schnell bekannt zu werden und Vertrauen aufzubauen.
Karriereperspektiven und Weiterbildung
Die Karrieremöglichkeiten in Nauru konzentrieren sich hauptsächlich auf bestimmte Bereiche. Regierungsarbeit, Bildung und internationale Entwicklungsprojekte bieten die meisten Chancen für qualifizierte Fachkräfte.
Hauptarbeitsbereiche:
Verwaltung und öffentlicher Dienst
Bildungswesen (Schulen, Erwachsenenbildung)
Gesundheitswesen
Umwelt- und Rehabilitationsprojekte
Tourismus (begrenzt)
Weiterbildungsmöglichkeiten vor Ort sind stark eingeschränkt. Online-Kurse und Fernstudium werden zur wichtigen Alternative.
Viele Fachkräfte nutzen Aufenthalte in Australien oder anderen Pazifikstaaten für Fortbildungen. Die kleine Wirtschaft bietet begrenzte Aufstiegschancen innerhalb von Unternehmen.
Karriereentwicklung erfolgt oft durch Wechsel zwischen verschiedenen Organisationen oder Projekten. Deutschsprachige Fachkräfte können ihre Sprachkenntnisse als Vorteil nutzen.
Dies gilt besonders bei internationalen Projekten oder der Zusammenarbeit mit deutschen Entwicklungsorganisationen.
Kulturelle Anpassung
Die kulturelle Anpassung erfordert Verständnis für die nauruische Lebensweise und Traditionen. Die Gesellschaft ist eng verbunden.
Respekt vor lokalen Bräuchen ist wichtig. Familiäre Strukturen haben hohe Bedeutung.
Gemeinschaftssinn steht im Vordergrund. Religiöse Werte prägen das tägliche Leben.
Englisch ist Amtssprache. Nauruisch wird im Alltag gesprochen.
Das tropische Klima und die isolierte Lage stellen eigene Herausforderungen dar. Deutschsprachige Auswanderer müssen sich an hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit gewöhnen.
Die begrenzte Infrastruktur erfordert Flexibilität im Alltag. Internet kann unzuverlässig sein und Stromausfälle kommen vor.
Soziale Kontakte entwickeln sich langsam aber intensiv. Geduld und echtes Interesse an der lokalen Kultur fördern die Integration.
Teilnahme an Gemeinschaftsaktivitäten und lokalen Festen hilft beim Aufbau von Beziehungen.
Rückkehr in die Heimat oder dauerhafte Auswanderung
Auswanderer nach Nauru müssen frühzeitig über ihre langfristige Zukunft entscheiden. Die Wiedereingliederung in den deutschsprachigen Raum erfordert umfangreiche Vorbereitung.
Dauerhafte Aufenthalte bringen spezielle rechtliche Voraussetzungen mit sich.
Wiedereingliederung in Deutschland, Österreich oder die Schweiz
Die Rückkehr in die Heimat nach einem Aufenthalt in Nauru erfordert sorgfältige Planung. Rückkehrer sollten sich bereits vor der Ausreise über steuerrechtliche Fragen informieren.
Das zuständige Finanzamt sollte kontaktiert werden.
Deutschland bietet spezielle Beratung durch die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV). Diese unterstützt bei der Stellensuche noch vor der Rückkehr.
Arbeitslosengeld kann unter bestimmten Voraussetzungen beantragt werden.
Österreich und die Schweiz haben ähnliche Programme für Rückkehrer. Die Schweiz bietet spezielle Beratung für Auslandschweizer durch das Eidgenössische Departement.
Wichtige Schritte bei der Rückkehr:
Wohnsitz anmelden innerhalb der ersten Wochen
Krankenversicherung reaktivieren oder neu abschließen
Arbeitssuche bereits vom Ausland aus beginnen
Steuerliche Angelegenheiten mit einem Berater klären
Langfristige Aufenthaltsperspektiven
Ein dauerhafter Aufenthalt in Nauru gestaltet sich für Europäer schwierig. Das Land bietet begrenzte Langzeitvisa und Aufenthaltsgenehmigungen.
Die meisten Arbeitsverträge sind zeitlich befristet. Aufenthaltsgenehmigungen werden hauptsächlich für Fachkräfte im Bergbau oder in der Verwaltung erteilt.
Eine dauerhafte Niederlassung erfordert meist eine Heirat mit einem naurischen Staatsbürger. Die Lebenshaltungskosten sind hoch, da die meisten Güter importiert werden müssen.
Medizinische Versorgung ist begrenzt verfügbar. Für schwere Erkrankungen ist eine Ausreise nach Australien oder Neuseeland erforderlich.
Viele Auswanderer kehren nach 2-3 Jahren in ihre Heimat zurück. Die Isolation und begrenzten Freizeitmöglichkeiten führen oft zu Heimweh.